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Donnerstag, 30. Dezember 2010

Wieder zuhause

Unsere Route (zum Vergrössern klicken)
Am Abend des 29. Dezember sind wir wieder heil in Salzburg angekommen. Jetzt heisst es erstmal die lange Fahrt zu verdauen und auch die Seele ankommen lassen. Die Waschmaschine arbeitet inzwischen nonstop :)

Vielen Dank nochmals für all die netten Kommentare und Emails zu unserem Blog. Wir haben uns über jeden einzelnen Beitrag wirklich riesig gefreut!!!

Samstag, 25. Dezember 2010

... und das nächste Meer folgt sogleich: Istanbul am Marmarameer.

Wir sind heute in Istanbul angekommen. Die Fahrt durch die Türkei war geprägt von angenehmen Temperaturen und Orangenernte im Süden, einer eiskalten Nacht im anatolischen Bergland (kein Wunder, auf 1600m Höhe) und jetzt kommen wir uns vor wie im österreichischen Spätherbst: Istanbul zeigt sich mit verfärbtem Laub und angenehmen Tagestemperaturen. Während ich das schreibe, fallen allerdings ein paar abendliche Regentropfen. Der erste Regen für uns seit Oktober!

Die Brücke über den Bosporus, welche Asien und Europa verbindet

Die "Blaue Moschee" im Abendlicht
Wir haben einen Stellplatz einen Steinwurf von der Hagia Sofia entfernt gefunden, das wichtigste Istanbul-Tourismusprogramm relativ schnell "abgehakt" und werden uns schätzungsweise morgen nachmittag auf den letzten Teil der Heimreise machen: durch den Balkan entlang der bereits auf der Hinfahrt bewährten Route nach Hause. Pulverschnee wartet!

Bis dann also und schöne Feiertage allen Freunden und Bloglesern!

Dienstag, 21. Dezember 2010

Drei Meere in drei Tagen ...

… oder: vom Roten Meer über das Tote Meer zum Mittelmeer.

Bei schönstem warmem Wetter und mit einem lachenden und einem weinenden Auge sind wir also von Aqaba am Roten Meer in Richtung Norden aufgebrochen. 

Die drei Österreicher-Autos am Strand nahe Aqaba
Sorgenfreie Tage am Strand

Die Fahrt durch das Wadi Araba hat neben grossartiger Landschaft nochmals letzte Sanddünen geboten. Am Toten Meer haben wir uns vergewissert, dass die vielen Fliegen noch immer da sind (ja, sind sie!). Weiter ging's durch das biblische Jordantal, geprägt von intensiver Landwirtschaft und Kleinstädten, die nicht zum Verweilen einladen. Noch am selben Tag haben wir problemlos die Grenze nach Syrien überquert. Zum ersten und einzigen Mal auf dieser Reise waren wir in der Grenzstadt Dera'a mit so übermütigen Kinderhorden konfrontiert, dass sogar ein Stein geflogen kam. Seitdem trägt unser Hilux seitlich rechts ein Andenken in Form einer Delle. Wie gesagt, eine einmalige Situation und wohl so eine Art Mutprobe.

Durch Syrien zockeln wir gemütlich nach Norden und sehen uns ein paar Sehenswürdigkeiten an, die wir bei der Hinreise ausgelassen haben. Bosra zum Beispiel, eine Stadt im Süden Syriens mit einem wunderbar erhaltenen Theater aus schwarzem Basaltstein.
Das Theater in Bosra

Bosra: Mosaik mit Kamelen
Auch in Damaskus verbringen wir noch einen Tag, hier fasziniert uns die Moschee der Saijida Zainab: ein Bau ganz in iranisch-schiitischem Stil mit goldener Kuppel und verspiegeltem Innenraum sowie wunderbaren farbigen Kacheln an jedem anderen freien Fleck. 

Saijida Zainab Moschee, Damaskus

Betende in der Saijida Zainab

Sogar die Minarette sind mit blauen und türkisen Kacheln bedeckt. 
(Videoclip, in dem man einen Imam im Innenhof der Moschee der Saijida Zainab beim Sprechgesang hört und sieht.)

In der Altstadt von Damaskus gehen wir nochmal lecker essen und fahren abends aus der Stadt. Bei Vollmond trauen wir kaum unseren Augen: neben der Autobahn Schneefelder! Wow. Und die Nacht wird entsprechend kalt. Schön langsam werden wir uns daran gewöhnen müssen, dass die T-Shirt-Temperaturen für eine Zeitlang vorbei sind.
Schnappschuss: Fladenbrot zum Abwinken
Ein letztes Highlight in Syrien ist der Krak des Chevaliers, eine phantastisch erhaltene Kreuzfahrerburg aus dem 12. Jhd. Stundenlang erforschen wir die Gänge und Räume, die manchmal so aussehen als hätten sie die letzten Ritter erst vor wenigen Jahren verlassen. Mit etwas Fantasie kann man sich sehr gut vorstellen, wie die Kreuzfahrer mit ihren Pferden hier gelebt haben – es wirkt alles noch recht lebendig.
Krak des Chevaliers

Nach einem feudalen Mahl, das bestimmt auch Richard Löwenherz zufriedengestellt hätte geht's dann an die Mittelmeerküste, wo uns angenehme Temperaturen, Oliven- und Orangenplantagen erwarten. Bei einem kurzen Stop in Tartus schauen wir den Fischern an der Corniche zu und geniessen die warmen Sonnenstrahlen.

Syrische Spezialität: Mezze, eine Mahl aus verschiedensten kalten und warmen Vorspeisen

An der Corniche in Tartus am Mittelmeer

Samstag, 18. Dezember 2010

Rückreise!

Nach den schönen Tagen am Roten Meer mit Schnorcheln, Tauchen, Sonneliegen und Schifferlschau'n haben wir gestern (17.12.) die Heimreise angetreten!

 

Besonders hat uns gefreut, dass wir auch Magdi und Alex wieder getroffen haben, die schon in der Türkei und Syrien unsere Wege gekreuzt haben. Und natürlich, dass Eva und Harry aus Salzburg auch noch geblieben sind.

 

Mittwoch, 8. Dezember 2010

Von Toten Meer zum Roten Meer

Wir sind in Aqaba angekommen, aber friedlicher als einst Lawrence von Arabien mit seinen Verbündeten (den Film haben wir uns kürzlich im Wadi Rum reingezogen, weil es grad so gepasst hat :)). Auch sonst hat sich einiges geändert seitdem: Aqaba ist eine hochmoderne, auffallend saubere und attraktive Stadt geworden. Uns gefällt's hier.

Wir stehen mit unserem WoMo am Strand, haben ein super-sympathisches Salzburger Pärchen getroffen,  das auch im WoMo unterwegs ist und Max geht im Roten Meer - Wassertemperatur 24 Grad - Tauchen.




Mehr ein wenig später.

Montag, 6. Dezember 2010

Im Wadi Rum

So beeindruckend die Landschaft um Petra ist, es gibt noch eine Steigerung: nur ca. 50 km östlich des Roten Meeres liegt eine der faszinierendsten Wüstenlandschaften des Nahen Ostens, die Gegend um das Wadi Rum. Wer uns kennt weiss ja, welchen unbändigen Reiz die Wüste für uns ausmacht und so bunkern wir Lebensmittel und vor allem Wasser für die nächsten 5 Tage und Max tippt wie wild GPS-Koordinaten ins Gerät.
Die Landschaft wirkt z.T. surreal und ist von wild zerklüfteten Sandsteingipfeln geprägt. Weiche Dünen, die von weiss über goldgelb und orange bis rostrot leuchten, schmiegen sich an diese Berge und in den Nächten leuchten millionenfach die Sterne.

Wir fahren das Gebiet von Süden aus an (keine Eintrittsgebühr am Hintereingang! ;-)) und besteigen als erstes den höchsten Berg Jordaniens, den Jebel Umm Ad-Dami (1840m). Es war gar nicht so einfach, den Einstieg zu finden, denn wir hatten davon keine Koordinaten und nur eine sehr ungenaue Karte. So haben wir uns als erfolgreihe Spurenleser betätigt. Vom windigen Gipfel sind wir keine 4 km von Saudi-Arabien entfernt und geniessen eine traumhafte Rundumsicht.
Am höchsten Punkt Jordaniens
Die Gegend hier im Süden ist fast menschenleer, das wird sich ändern je weiter wir nach Norden und somit ins touristisch erschlossene eigentliche Wadi Rum kommen. Die Pisten sind grossteils gut befahrbar, meist recht sandig und die knapp 3 Tonnen des Hilux graben sich nur 2x ein, so dass wir unsere Sandbleche nicht umsonst mithaben. Wegen des hohen Gewichts können wir den Luftdruck der Reifen nicht allzu weit absenken, sonst wär das Schaufeln auch nicht nötig gewesen.




Ansonsten lassen wir Bilder sprechen: anklicken und geniessen!

 

 
 

 

Heidi als Free-Climberin
Und wer denkt, wir liessen uns in der Wüste kulinarisch was abgehen, hier der Gegenbeweis:
Steirische Käferbohnen mit Kernöl und Krautfleckerl à la Sepp Schellhorn



Hallo Petra!

Nach knapp drei Monaten unserer gemeinsamen Reise freuen wir uns sehr, die bedeutendste und berühmteste Sehenswürdigkeit Jordaniens zu erkunden: Petra, die abgelegene Geisterstadt ist eine der grossen archäologischen Schätze der Welt. Sie gilt als eines der sieben neuen Weltwunder (kostet entsprechend ein Heidengeld, Eintritt pro Nase € 55) und so besuchen wir mit hunderten anderen Touristen diese ehemalige Hauptstadt des Nabatäer-Reiches. 
Aus dem "Siq" kommend, erblickt man das sog. Schatzhaus


Das "Schatzhaus"
Das Kloster in Petra
Die Objekte aus rosafärbigem Sandstein liegen hauptsächlich in einem weitläufigen Talkessel und auf den umgebenden Bergen. Zu Fuss sind wir bis zum Sonnenuntergang unterwegs, nur die fussmaroden Touris dürfen den Esel oder das Kamel bemühen. Wir hingegen sind noch fit genug, auch wenn die Kondi schon nachgelassen hat. Zahlreiche Beduinenfamilien bestreiten hier ihren Lebensunterhalt mit dem Verkauf von Souvenirs. Heidi feilscht, tauscht und führt interessante Gespräche mit den Geschäftsfrauen, die auch mal aus dem Nähkästchen plaudern. So erfährt sie dass es auch in heutiger Zeit völlig normal ist, mehr als 10 Kinder mittels Hausgeburt auf die Welt zu bringen. Ein junger Beduine meint scherzend: unsere Frauen trinken Kamelmilch und wir Männer brauchen kein Viagra. Falls jetzt jemand Bedarf an Kamelmilch hat, SMS genügt!

Am nächsten Tag starten wir ins wenig entfernte Klein Petra, das ungleich ruhiger und entspannter wirkt. Hier unternehmen wir eine ausgedehnte Wanderung auf den Jebel Qarun, von dem unser Blick über das Wadi Araba bis nach Israel und Ägypten reicht.
Herrlicher Ausblick ins gelobte Land
Das abendliche Essen in Petra ist überteuert und alles andere als ein kulinarischer Höhepunkt der Reise: Touristenfalle.Wir beschliessen am nächsten Tag wieder selbst zu kochen.ier