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Sonntag, 26. September 2010

Das erste Mega-Highlight!

Leute, dieses Pamukkale ist noch schöner als wir dachten. Bevor wir heute hierher kamen, lag aber noch Ephesus auf der Strecke. Ephesus war schon Weltstadt, als Rom noch nicht mal gegründet war! Hervorragend erhaltene und unter Leitung der österr. archäologischen Gesellschaft ausgegrabene Häuser mit Wandmalereien und Mosaiken, eine komplett erhaltene Bibliotheksfassade und auch sonst viele, viele schöne alte Steine :)

Diese Ausgrabungen werden von bis zu 15.000 Menschen täglich (!) besucht. Wir sind aber extra früh aufgestanden und hatten von unserem Nachtplatz am Strand nur etwa 5 km zurückzulegen. Deshalb sind wir bei den Ersten vor Ort und wir können die Anlage in der ersten Stunde in aller Ruhe auf uns wirken lassen.


Aber dann auf zu den schneeweissen Sinterterrassen nach Pamukkale, eine Halbtagesfahrt von Ephesus ins Landesinnere. Wir lassen einfach Bilder sprechen:







P.S.: Wir bedanken uns jetzt schonmal für die vielen netten Kommentare und Emails. Wir freuen uns darüber sehr. Weiter so! :)


Freitag, 24. September 2010

Strandmodus!

Nach den kulturbetonten letzten Tagen verlassen wir Bergama/Pergamon. An der Stadtausfahrt geben wir uns den riesigen Wochenmarkt, bei dem es nix gibt was es nicht gibt. Herrlicher Schafskäse und eine Art Ricotta (2,50 € / kg!), sonnengereifte aromatische Tomaten und rote Paprika (1 €/kg) und weitere Leckereien wechseln die Besitzer. Der Hilux ist danach um etliche Kilo schwerer beladen.

Als Kontrastprogramm folgt ein Abstecher in den waldreichen Spili Daği Nationalpark oberhalb von Manisa. Ein steiles Sräßchen führt hier herauf und bei den hohen Temperaturen auf Meereshöhe, empfinden wir die relative Kühle auf 1200m als sehr angenehm. Wieder einmal sind wir die Einzigen, die die Nächte im Park verbringen. Tagsüber kommen nur ab und zu ein paar türkische Familien zum Picknick hier herauf. Wir hingegen packen die Bergschuhe aus und wandern drauflos. Nachdem es weder eine Karte des Nationalparks, ausgeschilderte Wanderwege noch irgendwelche Info anderer Art gibt, folgen wir den Spuren von Ziegenherden und ihrer Hirtenhunde. Auf dem höchsten Punkt der Umgebung (1700m) errichten wir unser eigenes Gipfel-Steinmännchen. Ein Kreuz kommt ja aus naheliegenden Gründen nicht in Frage :)

2 Tage später zieht's uns wieder Richtung Küste und auch der Toyota braucht fürsorgliche Betreuung: die Gangschaltung muckt seit ein paar Tagen. Die Toyota-Vertretung in der Millionenstadt Izmir schickt uns weiter zum 08/15 Mechaniker. Dieser kam, sah und siegte. 1 ½ Stunden werkeln 3 engagierte Mechaniker im Getriebe rum und dann läuft das Werkl wieder wie neu.

Entlang der Esplanade auf hervorragenden Strassen fahren wir danach Richtung Çeşme auf die Karaburun-Halbinsel. Hier erwarten uns ein phantastischer weisser Sandstrand mit türkisem Wasser und Blick auf die griechische Insel Chios; Ilica ist die Sommerfrische der Reichen und Schönen der Türkei. Es Billabong-t und Ralph Lauren-t, ein kleiner Bungalow in 3. Reihe fängt hier bei 750.000 Euronen an und die Kitesurfer kommen am Nachmittag voll auf ihre Rechnung. Wir lernen ein sehr sympathisches deutsch-türkisches Pärchen kennen, das uns freundlicherweise die Waschmaschine zur Benutzung überlässt (freu!).

Zwischendurch bleibt unsere WoMo-Küche kalt, wir delektieren uns an türkisch-griechischen Spezialitäten. Egal ob einfache „Lokanta" oder Restaurant: es ist auf jeden Fall lecker.

Sonntag, 19. September 2010

Weiter entlang der türkischen Westküste

Mehrere Tage verbringen wir in der einsamen Bucht von Saros mit Füsse hochlagern, kleineren Wanderungen, Jonglieren und in der Sonne dösen. Das Wetter ist ja wirklich prächtig, die Nächte angenehm kühl und die Tage fein warm bis heiss.
Wir machen auch schon mit der ausserordentlichen Gastfreundschaft der Türken Bekanntschaft, als wir mal den Strand mit Einheimischen "teilen müssen". Regelmässige Besucher sind Hirten, die ihre Ziegenherden am Bach, der hier ins Meer mündet, zum Tränken führen. Höchst beschaulich, alles!

Auf dem weiteren Weg entlang der Westküste queren wir von der Halbinsel Gallipoli mit halbstündiger Fahrt per Fähre rüber auf das Festland, somit in den asiatischen Teil der Türkei.
Übernachtung: am Olivenbaum, mit Blick auf Lesbos
Immer wieder von gemütlichen Stops entlang der Küste unterbrochen, geht's weiter nach Bergama, dem antiken Pergamon. Ja genau: hier wurde das Buch (Pergament!) erfunden.
Ein Kulturtag wird eingelegt - es ist verdammt heiss hier und die antiken griechischen Tempel schmoren so wie wir in der Sonne. Interessant sind besonders das ehemalige Kurhaus mit Heiligtum und die Akropolis hoch über der Stadt Bergama.
Leider vertreibt uns die Polizei höflich aber bestimmt von unserem auserwählten Schlafplatz direkt unterhalb der Akropolis - wäre ja auch zu schön gewesen ... Flexibel wie wir nun mal sind, parken wir in der Stadt, nahe dort, wo morgen der Wochenmarkt abgehalten wird. Den geben wir uns morgen. Für heute aber: Iyi geceler (Gute Nacht)!

Mittwoch, 15. September 2010

Die Anreise ...

So – jetzt im Rückblick ein paar Details zur Anreise:
Aufbruch am Donnerstag, den 9.9.2010 am frühen Nachmittag.
In Linz kommen wir drauf (Reiseneulingen kann sowas schon mal passieren), dass Pass, Carnet und weitere wichtige Dokumente am Wohnzimmertisch geblieben sind. Na ja, wenigstens haben wir's geschnallt, bevor wir sie zum erstenmal wirklich gebraucht hätten – das wäre erst an der ungarisch-rumänischen Grenze der Fall gewesen. Pfffff! Somit von Linz zurück nach Salzburg. Was sind 200 km Umweg bei einer solch langen Reise? Ein Klacks!
Die erste Nacht verbringen wir deshalb am Attersee und machen am nächsten Morgen einen Abstecher zu Max' ehemaligem Bauernhaus, das heute eine tolle Galerie mit australischer Kunst beherbergt: www.ab-original.at
Dann geht's aber wirklich los. Ab der ungarischen Grenze begleitet uns durchs ganze Land ein ungemütliches Regenwetter. Nein – stimmt nicht ganz: ab und zu hat's auch nur genieselt.
Plötzlich röhrt der Hilux wie eine wilde ungarische Reiterhorde im Vollangriff. Der Auspuff ist gebrochen und eine Notreparatur mit Draht und einer aufgeschnittenen Coladose bringt nur kurz Abhilfe. Also auf die Suche nach einer Werkstatt. Aber versuch' mal, in einem Land, in dem Orte Namen wie Hódmezövásárhely und Kerekegyháza tragen und die Bewohner (angeblich) kein Englisch sprechen, nach einer Reparaturwerkstätte mit Autogenschweissgerät zu fragen! Abgesehen davon, weigern sich offensichtlich alle Ungarn prinzipiell, an einem Samstag vormittag auch nur einen Schraubendreher anzulangen. Zitat eines Ungarn (wir haben dann doch noch einen gefunden, der etwas englisch konnte): „In Hungary, people are crazy!"

So fahren wir – nicht ohne kräftige Lärmentwicklung - noch durch bis Rumänien, wo die people not so crazy sind und auch am Samstag spätnachmittags noch eine tolle Auspuffreparatur hinkriegen. Welcome to capitalism! J
Seitdem schnurrt der Hilux wieder wie ein sanftes Kätzchen.

Wir lassen den Abend in Lugoj, in einem Restaurant am Flussufer ausklingen. Lecker und sehr preiswert. Ebenso die herrlich süssen Zwetschken, die wir am nächsten Tag einer verschrumpelten Bäuerin am Strassenrand abkaufen.
Am Sonntag geht's an die Donau, die hier schon verdammt breit ist. Wir fahren direkt über die gewaltige Staumauer bei Drobeta Turnu Severin (hier war vor dem Staudammbau das berüchtigte „Eiserne Tor", das die Flussschiffahrt der Monarchie Richtung Schwarzes Meer unmöglich machte), danach geht's für ein kurzes Stück durch Serbien und dann weiter nach Bulgarien.
Die Strassen hier sind wesentlich besser als vor einigen Jahren – die EU macht's möglich – aber trotzdem werden wir die Qualität der immer noch auftretenden Schlaglöcher nicht vermissen.

Unsere landschaftlich verwöhnten Augen werden von all den verblühten Sonnenblumen- und Maisfeldern des Balkan völlig unterfordert. Wahnsinnig viel Gegend – und dann diese Monotonie. Wir sind schon froh, mal wieder ein paar Hügel zu sehen. In einem der schöneren Landstriche finden wir auch das schnuckeligste Übernachtungsplätzchen der Anreise: unweit der Strasse, aber völlig einsam und ruhig, mit einem kleinen Bach daneben und felsigem Hintergrund für's Auge.
Alles in allem eine lange und anstrengende Fahrt, die Grenzformalitäten gehen aber durchwegs äusserst rasch über die Bühne. Wir freuen uns, nach 4 Tagen endlich in der Türkei angekommen zu sein und beschliessen hier auch viel zu Fuss zu gehen: der Liter Diesel kostet hier immerhin fast 22 Schilling (oder für modernere Zeitgenossen: 1,55 Euro)!

Im sehr angenehmen Edirne holen wir unser Kulturmanko nach und besuchen die imposante und ebenso schöne wie leere (Dienstag morgen!) Selimiye Moschee. 
Das Erstehen der SIM-Karten für den Internetzugang und zum Telefonieren erweist sich wegen unserer mangelnden Türkischkenntnisse als kleines, aber durchaus lösbares Problem. Englischsprachige Angestellte im Turkcell-Center? Fehlanzeige. Aber es geht ja auch mit Händen, Füssen und beidseitig gutem Willen.

Auf dem Markt decken wir uns mit frischem Obst und Gemüse ein und dann geht's an den Strand bei Mecidiye. Eine völlig einsame Bucht mit Sandstrand und glasklarem Wasser – da bleiben wir ein paar Tage und erholen uns!

Dienstag, 7. September 2010

Abschiedsgrillerei an der Saalach

Fein war's. Aber ned so warm wie wir's bald haben werden! :)
Fotos: copyright C.H.S.